Reinhard Ohse - Lebenslauf

1930-1958 Kindheit, Schule und Studium
Reinhard Ohse wurde am 22.08.1930 in Boizenburg an der Elbe geboren. 1949 bestand er in Rostock das Abitur. Danach studierte er an der Berliner Kirchenmusikschule bei Ernst Pepping und Gottfried Grote Kirchenmusik und schloss das Studium mit der B-Prüfung ab. Pepping - selbst Komponist - regte ihn zum Komponieren an. Von 1954-1956 war er Kantor und Organist in Bützow (Mecklenburg) und studierte von 1956-1958 weiter an der Kirchenmusikschule Halle und schloss das Studium mit der A-Prüfung ab.
1958-1978 Domorganist in Halle
Anschließend war er bis 1978 Domorganist in Halle. Zugleich leitete er den Chor der evangelischen Studentengemeinde und war Dozent für Tonsatz an der dortigen Kirchenmusikschule. Als Domorganist begann er zu komponieren und schrieb zahlreiche Choralvorspiele und Motetten für den eigenen Gebrauch. Darüber hinaus schrieb er Werke verschiedener Gattungen, z.B. Orgelwerke, Streichquartette und Kammermusik. Um sein kompositorisches Handwerk zu erweitern, nahm er von 1967-1977 Privatunterricht bei Tilo Medek. 1974 wurde sein Oratorium "Klage und Trost des Jeremia" in Magdeburg uraufgeführt.
1978-1996 Kirchenmusiker am Naumburger Dom
Von 1978 bis zur Pensionierung 1996 war er Kantor am berühmten Naumburger Dom und leitetete die Domkantorei und den Naumburger Kammerchor. 1987 entstand die "Lettnerpassion" für Solo, Chor und Orchester nach dem Passionsrelief des Naumburger Meisters, die in verschiedenen Orten seitdem aufgeführt wurde. Sie geht den dargestellten Szenen des Westlettners musikalisch nach, wobei die Passionsgeschichte vom Chor und die Jesusworte von einem Basssolisten gesungen werden. Alle 8 Sätze werden vom Schlagzeug begleitet.
1996 - 2022 Ruhestand
Seit seiner Pensionierung hat er weiterhin eine große Zahl von Kompositionen geschrieben. Dazu gehören beispielsweise ein Konzert für Orgel und großes Orchester, das 2009 im Naumburger Dom uraufgeführt wurde, und der Liederzyklus "Kalenderlieder", deren Texte einem Kalender mit täglichen Gedichten entnommen sind.

2012 wurde ihm die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland für sein Lebenswerk verliehen.

2022 verstarb er im Alter von 91 Jahren.